Der Slot im West Coast Swing ist einer der wichtigsten Punkte, die man gleich am Anfang im Unterricht lernt.
In West Coast Swing tanzen wir auf dem sogenannten Slot, einer Linie, auf der wir uns hin und her bewegen. Das entspricht in etwa der Tanzrichtung der Standard- und Lateintänzen. Die Tanzrichtung im West Coast Swing ist die Ausrichtung des Slots im Raum. Hier bleiben wir allerdings stationär, auf der uns vorgegebenen schmalen Linie.
Dies ist sehr praktisch für West Coast Swing Events, Unterricht und Parties, denn der Platzbedarf ist bereits vorhersehbar, da alle Tanzpaare den Slot in die gleiche Richtung auslegen und somit parallel zueinander tanzen. Aus diesem Grund können sehr viele Tanzpaare zur gleichen Zeit West Coast Swing in einem Raum tanzen ohne sich gegenseitig zu behindern.
In welche Richtung der Slot ausgerichtet ist, entscheidet meist der Veranstalter, der Lehrer, manchmal auch der DJ am Anfang eines Events oder einer Party. Danach orientieren sich alle Tänzer an den bereits tanzenden Paaren und ihren Slots.
In West Coast Swing “gehört” der Slot dem Follower, der auf dieser Linie hin und her tanzt. Währenddessen bleibt der Leader mittig auf dem Slot und weicht zu seiner Linken oder Rechten aus, damit der Follower auf der Linie an ihm vorbeitanzen kann. Somit legt der Follower im West Coast Swing um einiges mehr Weg zurück, als der Leader. Er bleibt fast auf einem Fleck.
Normalerweise entscheidet sich das Tanzpaar wo es im Raum tanzen möchte und da bleibt der Slot der beiden für den Rest des Liedes. Vor allem wenn es voll auf Tanzflächen ist, bleibt man fix an einem Punkt im Raum. Sollte in dem Raum weniger los sein, oder das Tanzpaar auf einem Jack’n’Jill Turnier alleine auf der Fläche tanzen, kann es seinen Slot frei im Raum bewegen, wobei die Richtung des Slots immer dieselbe bleibt.
Ab einem fortgeschrittenen Tanzlevel kann der Leader den Follower auch aus dem Slot rausführen, oder gewollt die Slotrichtung im Paar ändern. Meistens passiert das, wenn der Leader merkt, dass er mit einem anderen Paar kollidieren könnte, oder so viel Platz um das Paar ist, dass man etwas ausschweifen und etwas neues ausprobieren kann. Allerdings findet das Paar so schnell es geht wieder die eigentliche Slotrichtung zurück und tanzt wieder parallel zu den anderen Paaren weiter.
Zu der Entstehung des Slots im West Coast Swing gibt es einige verschiedene Versionen.
Alle führen dazu, dass die Hollywood Filmindustrie in den 40er Jahren am Gesellschaftstanz interessiert war, allerdings einen Tanz brauchte, der nicht rotierte. Hierzu eignete sich West Coast Swing perfekt:
- Es ist keiner der Tanzenden zu lange mit dem Rücken zur Kamera gedreht.
- Da der Follower ständig den Platz wechselt und der Leader stationär bleibt, war es für die damaligen Kameras ohne Weitwinkel perfekt ausgelegt.
- Die Tänzer bewegen sich auf einer Linie, heißt die verringern oder vergrößern den Abstand zur Kamera nicht, weshlab die Kamera nicht stänig neu scharf gestellt werden musste.
Dies sind nur wenige Argumente, die West Coast Swing für die Filmindustrie so reizend machte.
Heutzutage sind es ganz andere Aspekte, weshalb wir West Coast Swing so gerne anschauen, filmen und vor allem tanzen!
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